Auflösung des Vereins

Geschätzte Freundinnen und Freunde der jüdischen Buchkultur

An der Jahresversammlung vom 11. September 2024 haben die anwesenden Mitglieder nach einer ausführlichen Diskussion einstimmig beschlossen, den Verein für jüdische Kultur und Wissenschaft (VJKW) per Ende Jahr aufzulösen. Sie haben dem Antrag des Vorstands zugestimmt.

Der zweckgebundene Betrag von 18’000 Franken (Restbetrag der Woche der jüdischen Kultur aus dem Jahre 2018) wurde an Omanut in Zürich überwiesen, das restliche Vermögen des VJKW (sobald alle offenen Rechnungen bezahlt sind und die Schlussabrechnung vorliegt) folgt. Den Jahresbeitrag 2024 für die Anbindung der Bibliothek an swisscovery hat der Vorstand bereits an die Israelitische Cultusgemeinde Zürich (ICZ) überwiesen. Die digitalen Unterlagen wie auch die Dokumente des VJKW übergibt der Vorstand an das Archiv für Zeitgeschichte der ETH Zürich. Wir sind sehr glücklich, dass wir unser Archiv in bewährte und professionelle Hände übergeben können, welches die Dokumente für die Nachwelt sichert und aufbewahrt.

Dank der Gründergeneration (Charles Lewinsky, Eva Koralnik, Michael Guggenheimer) konnten von Stiftungen mehr als 300’000 Franken zur Mitfinanzierung der Bibliothek eingeworben werden. Diese Gelder sind im Verlaufe der vergangenen zehn Jahre allesamt an die Bibliothek zurückgeflossen. Zudem organisierte der VJKW alljährlich am ersten Sonntag im März den «Tag des jüdischen Buches» (zehn Ausgaben, davon eine digitale Ausgabe während der Pandemie), die Reihe «Zu Unrecht vergessene Bücher» (fünf Ausgaben), eine «Woche der jüdischen Kultur» (2018) und einen Liederabend zur Erinnerung an Josef Schmidt. Diese Veranstaltungen wurden ohne Verwendung von Spendengeldern aus Eintritten und/oder Mitgliederbeiträgen sowie Stiftungsgeldern, die wir speziell für die Veranstaltungen eingeworben haben, finanziert.

Wir haben uns in den vergangenen Jahren immer wieder bemüht, neue Vorstandsmitglieder zu finden. Leider sind wir nicht fündig geworden. Weil sich drei Vorstandsmitglieder an der diesjährigen Jahresversammlung nicht mehr zur Wiederwahl stellen konnten, hat der Vorstand nach einer ausführlichen Diskussion beschlossen, den Antrag auf Auflösung des Vereins zu stellen. Den Zweck des Vereins, nämlich den Erhalt der wunderbaren Bibliothek der ICZ hat der Verein erfüllt. Die Bibliothek ist gut aufgestellt und mit Oded Fluss und Kerstin Paul in sehr guten Händen. Den zweiten Zweck des Vereins, nämlich den Aufbau eines jüdischen Kulturzentrums in einem eigenen Haus, ist aus unserer Sicht zurzeit nicht erfüllbar. Die Häuserpreise in der Stadt Zürich sind unermesslich hoch und damit absolut unerschwinglich.

Wir verabschieden uns von Ihnen mit einem weinenden Auge. Wir wissen aber auch: mit Omanut (mit Karen Roth, Präsidentin, und dem gesamten Vorstand, speziell Oded Fluss) befindet sich das Veranstaltungsformat «Tag des jüdischen Buchs» in sehr guten Händen. Karen Roth und ihr Team bereiten bereits den nächsten Tag des jüdischen Buchs vor, der am ersten Sonntag im März 2025 stattfinden wird. Wir empfehlen Ihnen, wenn Sie es denn noch nicht sind, unbedingt «Omanut – Forum für jüdische Kunst und Kultur» als Mitglied beizutreten. Und: besuchen Sie unbedingt wieder einmal die ICZ-Bibliothek und nehmen Sie an einer der spannenden Veranstaltungen teil.

Für Ihre stets wertvolle Unterstützung unseres Vereins möchten wir Ihnen an dieser Stelle ganz herzlich danken. Mit besten Grüssen und hoffentlich bald an der Veranstaltung des nächsten Tags des jüdischen Buches in Zürich.

Judith Stofer, Präsidentin VJKW, sowie der gesamte Vereinsvorstand